Hexen und Monster gehören für mich einfach auf die Leseliste im Herbst. Beim Stöbern durch Bookstagram habe ich The Little Witch von M. Rickert entdeckt und konnte nicht an dem wunderschönen Cover vorbeigucken. Auf gut Glück habe ich die Kurzgeschichte also gleich in den Warenkorb gelegt und sie noch in der gleichen Nacht ausgelesen.

Nicht nur das Cover konnte mich überzeugen, auch der Inhalt wusste glücklicherweise zu gefallen. Man fühlt das herbstliche Wetter in den Zeilen und merkt schon bald, das die Dinge irgendwie anders sind, als sie zunächst scheinen. Da ist die alte Dame, die an Halloween ein Mädchen im Hexenkostüm entdeckt. Mehrere Jahre in Folge sieht sie das Mädchen, das nie älter zu werden scheint und immer dasselbe Kostüm trägt. Ist die kleine Halloween-Hexe vielleicht gar kein normales Kind im Kostüm sondern eine waschechte Hexe?

Nach und nach ereignen sich kleine Dinge, die für die Protagonistin ganz gewöhnlich und alltäglich sind, doch für uns als Lesende beginnt sich in diesen Momenten die Perspektive zu verschieben. Es passiert auf subtile Art und sorgt für einen kleinen Überraschungsmoment. Ich würde euch gerne mehr darüber erzählen, doch das würde zu viel verraten. Immerhin handelt es sich hier um eine Kurzgeschichte, da ist weniger Gesagtes mehr.

Gruselig wird es in The Little Witch nicht. Wer aber das Mysteriöse mag und das subtile Wirken von Hexenkräften, wird sicher Freude an der Geschichte finden. Vor meinem geistigen Auge sind das nasskalte Herbstwetter, beleuchtete Kürbisse und die kleine Geisterkatze auf den wenigen Seiten mühelos zum Leben erwacht. Ein wirklich schöner Happen für die herbstlichen Tage, den ich euch gerne ans Herz lege. Mir hat The Little Witch auf jeden Fall Spaß bereitet, so dass ich diese Kurzgeschichte gerne empfehle.