Rezension | Michael Hirtzy: Vor dem Abgrund, Bilder der Apokalypse Band 1

Gelesen: Vor dem Abgrund – Michael Hirtzy

Nach einer längeren Leseflaute mit Büchern die mich nicht wirklich abholen konnten, habe ich diesmal einen Lichtblick entdeckt. Die Science-Fiction Reihe »Bilder der Apokalypse« von Michael Hirtzy lag schon länger auf meinem eReader. Kürzlich habe ich nun endlich mal Band 1 von meinem SuB befreit und wurde glücklicherweise nicht enttäuscht.

Ein ruhiger Start

Vor dem Abgrund geht zunächst gemächlich los, führt die Figuren ein und verschafft einem einen Überblick über das Thema. Es passiert noch nicht so wahnsinnig viel Science-Fiction. Da wird gerade erst ein Werkzeug entwickelt, das aus jüngst entwickelten Nanobots geformt wird. Über eine zugehörige App kann man steuern, welche Form die Nanobots annehmen sollen. Zwischendurch wird es dabei etwas techniklastig. Zulassungsanträge bei den Behörden und amtliche Nachfragen zu Funktionsweise und Sicherheitsvorkehrungen eklären nach und nach was die Nanobots können und was nicht. Die Infos wirken manchmal etwas trocken (bürokratischer Kram eben), liefern aber stimmig die Informationen, die man braucht, um zu verstehen, wie die Bots und die App funktionieren. Irgendwann merkt man als lesende Person dann auch, dass gewisse Punkte in diesen Anträgen und Schriftwechseln auf ein paar potentiell gefährliche Schwachstellen hindeuten.

Sprachgewandt

Michael Hirtzy hat mich schon auf den ersten Seiten mit ein paar tollen Formulierungen und Gedanken abgeholt. Das lag an starken Sätzen und feinen Beobachtungen. Eine Kostprobe gefällig?

»Alle streben nach Wachstum. Der Hunger nach mehr ist grenzenlos und es ist offensichtlich, dass diese maßlose Gier, von der unsere Welt getrieben wird, viele für die Realität blind macht. Jedes Wachstum hat Grenzen, natürliche oder künstlich geschaffene. Dort, wo der Ausbreitung keine Grenzen gesetzt werden, spricht man nicht mehr von Wachstum, sondern von Krebs.«

Zitat aus: Teil 1: Entwicklungen

Die Fähigkeit des Autors, mit wenigen Sätzen wirkungsvolle Ergebnisse zu erzielen, setzt sich auch bei seinen Figuren fort. Es kommt selten vor, dass ich eine Figur gleich vom ersten Moment an hasse. Professor Dr. Dr. Labner hat das praktisch auf den ersten Satz geschafft. Was für ein überschätzes Heißluftpaket und Ekel der einfach ist. Hat sich von 0 auf 100 unbeliebt bei mir gemacht. Frage mich auch ob der Autor ihn absichtlich Labner nannte, weil das wie eine Ableitung von »labern« klingt. Es würde jedenfalls ganz wunderbar passen.

Der Knall zum Schluss

Jetzt im ersten Band merkt man, dass erstmal eine Basis geschaffen werden muss, bevor es dann in Teil 2 wohl so richtig los geht. Denn Teil 1 endet unerwartet mit einem Knall. Trotz der anfänglichen Ruhe macht das Buch aber auch ohne viel Action Laune und weckt vor allem die Neugier auf mehr. Gerade in den letzten Kapiteln wird es richtig spannend und… ja, das findet mal besser selbst heraus.

Falls ihr außerdem noch ein Beispiel für professionelles Selfpublishing sucht, hier ist eins! Band 2 liegt jedenfalls bereit und wird demnächst gestartet.

Michael Hirtzy: Vor dem Abgrund, Bilder der Apokalypse Band 1

Klappentext

SIE SIND EIN WERKZEUG.
GESCHAFFEN, UM UNS ALLEN DAS LEBEN ZU ERLEICHTERN.
ANPASSUNGSFÄHIG, FLEXIBEL UND GEFÄHRLICH.

Fünf Studenten bekommen den Auftrag, eine revolutionäre Nanotechnologie zu prüfen. Die Studierenden wittern ihre große Chance. Bald müssen sie erkennen, dass sie und ihre Auftraggeber unterschiedliche Ziele haben. Sie gehen ihren eigenen Weg und der Erfolg gibt ihnen recht. Schnell müssen sich die fünf eingestehen, dass sie nicht alles so fest im Griff haben, wie sie es glauben.
Unkontrollierter Ehrgeiz trifft auf Nanotechnologie und löst eine Kette von Ereignissen aus, die niemand vorhersehen konnte.

Vor dem Abgrund (Bilder der Apokalypse, Band 1 von 3)
Michael Hirtzy | Science-Fiction

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