Im März hatte ich für eine Ausschreibung des QueerWelten Magazins eine Mikrofiktion geschrieben und eingereicht. Es war das erste Mal, dass ich mich an einem so kurzen Text versucht habe, denn eigentlich liebe ich es ja mich in Details zu verlieren, aber ich hatte im März einen Kreativschub und wollte einfach mal etwas neues ausprobieren. Überzeugend war der Versuch leider nicht, denn kürzlich kam die Absage. Da ich nicht vorhabe den Text woanders einzureichen – und auch nicht wüsste wo – stelle ich ihn euch heute im Blog ein. Vielleicht findet hier jemand Gefallen daran.
Themenvorgabe: »Nach dem Ende«
Vorgabe Umfang: exakt 500 Zeichen, inkl. Leerzeichen
Phönixtage
Nach dem Ende der Alten Welt war die Stille so laut, dass sich auch 137 Jahre nach Beginn der Dunkeltage niemand wagt, zu widersprechen. Nur der Generator kracht und lärmt, hustet, so wie ich, lässt die Lampen flackern.
»Das letzte Öl versiegt und mit ihm unsere Zukunft«, sage ich. Weniger Rauch als sonst steigt in den Grauhimmel auf.
Hope lacht, küsst meine Wange. »Jedes Ende ist auch ein Anfang.« Ein goldener Strahl bohrt sich mit ihren Worten durch die Rauchdecke. »Schau! Ein neuer erster Tag ist gekommen.«
Ob ich mich noch einmal an einer Mikrofiktion versuchen werde weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es hat Spaß gemacht, das einmal auszuprobieren, die Worte wieder und wieder zu destillieren, bis sie in die vorgegebene Zeichenzahl passten, aber es geht einfach zu viel verloren und es bleibt kaum Raum für atmosphärische Details. Es kann natürlich auch sein, dass ich Mikrofiktion halt einfach nicht gut kann, aus Leserinnensicht haben mich solch kurze Texte aber auch noch nicht abholen können. Vermutlich bleibe ich also in Sachen Kurztexten maximal bei Reimen und Versen, wie ich sie für Siebensteinthal geschrieben habe oder bei Kurzgeschichten, von denen die Hälfte dann doch wieder in einen Roman ausartet. Man muss ja auch nicht alles können, ne?
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