Adieu, 2020!

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Was warst du doch für ein verrücktes Jahr. Für die meisten Menschen hast du dank Coronavirus nicht gerade viel Spaß bedeutet und auch ich dachte die ersten Tage und Wochen, das es mir auch so gehen muss, doch ich habe mich geirrt. Du hast dich für mich als ein Jahr voller Höhen und wunderbarer Erlebnisse entpuppt und – ich traue mich kaum es zu sagen – ich werde dich vermissen. 

Zu Beginn warst du ein Jahr, das wenig hoffnungsvoll begann. Mit einem notgedrungen aufgelösten Verlagsvertrag und der Frage, wie ich in Zukunft das Schreiben weiter angehen will. Du warst das Jahr, in dem ich mein Vertrauen in Verlage endgültig verloren habe. Dann wurdest du das Jahr, in dem ich es zum ersten Mal wagte einen Roman im Selfpublishing herauszubringen – mitten in einer Pandemie mit abgesagten Buchmessen und kaum Chancen das Buch sichtbar zu machen. Wie niedrig meine Erwartungen doch waren und wie unerwartet dafür der Erfolg! Was Preema nicht weiß hatte bereits nach zwei Monaten die Herstellungskosten wieder eingespielt und ich dachte, wow, das ist das beste, was dieses Jahr passieren wird! Doch du, liebes 2020, wolltest mehr. Wolltest zeigen, dass nicht alles schlecht und hoffnungslos ist. Während du anderen Menschen so vieles abverlangtest, traute ich mich kaum jemanden zu erzählen, wie viel gutes du mir beschertest. Mein bescheidenes Selfpublishingbuch wanderte auf die Longlist des Selfpublisher-Buchpreis 2020. Es wanderte weiter auf die Shortlist und als ich mir sicher war hier ist aber wirklich schluss, da hat das Buch den Buchpreis gewonnen und kurz darauf auch noch die Shortlist des Krefelder Preis für Fantastische Literatur erklommen. Was mein Leben als Schriftstellerin angeht hat das Jahr so schlecht wie möglich begonnen, um sich dann um 180° zu drehen. Du hast mich erkennen lassen, dass ich keine Verlagsautorin mehr sein will und das Fortschritt und echte Chancen bedeutet.

Du warst auch ein Jahr, das privat und (haupt-)beruflich so entspannt war wie nie. Ich begann wieder zu laufen, fand meine Kondition wieder, fühlte mich gesünder. Ich war ausgeglichener als je zuvor, wurde von niemandem belästigt, vergoss für niemanden Tränen und konzentrierte mich einfach nur auf mich, auf das Schreiben, das Illustrieren und das Gestalten und auf meine allesamt wunderbaren Kunden. Denn auch hier hieltest du eine Premiere für mich bereit: ich musste nicht eine einzige Mahnung in 2020 schreiben. Ich glaube, das gab es noch nie in den 15 Jahren meiner Selbstständigkeit. Und was da alles für wunderbare Projekte realisiert wurden! Ich bin sehr dankbar für all die Menschen, die 2020 mit mir zusammengearbeitet haben und ich freue mich darüber, dass mich einige davon auch in 2021 begleiten werden.

2020, nur wenige Menschen mögen dich, aber ich tue es. Ich werde dich vermissen und fürchte mich ein wenig vor deinem Nachfolger. Wird 2021 so gut zu mir sein wie du? Oder wird es sich gegen mich wenden, wie so viele Jahre vor dir, liebes 2020? Ich weiß es nicht, aber du wirst mir – trotz Corona – als das erste richtig schöne Jahr in meinem Leben in Erinnerung bleiben und dafür bin ich dankbar.

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Was wird es 2021 von mir geben?

Aktuell arbeite ich an zwei Projekten gleichzeitig und beide laufen soweit gut. Wenigstens eines davon möchte ich fertigstellen und in 2021 noch veröffentlichen.

Am 20. Januar kommt die Neuauflage von BRÏN als Print in den Handel zurück und es gibt bereits so viele Vorbestellungen, dass ich guter Hoffnungen für 2021 bin.

Es gibt auf jeden Fall viel zu tun. Sehr viel. Mein Auftragskalender ist bereits bis Ende April gefüllt und daneben müssen auch noch viele Dinge für das Schriftstellerleben gemacht werden. Ich könnte also schon jetzt zwei Arme mehr gebrauchen, aber ich freue mich auf all diese Dinge. Und ich hoffe, dass ich auch 2021 so viele wunderbare Begegnungen haben werde, wie es 2020 der Fall war, obwohl es virusbedingt virtuelle Begegnungen bleiben mussten.

Ich wünsche euch allen ein gutes Jahr und vor allem denen, die unter 2020 stärker leiden mussten als ich, dass es für euch bald bergauf geht!

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