Aktuelle Projekte: Was hat mich inspiriert?

Enthüllt: mein aktuelles Projekt und die Inspiration dazu

Um die Frage, was mich zu meinem aktuellen Projekt inspiriert hat, geht es diese Woche bei wortuniversum.de und ich nutze das jetzt einfach, um ein bisschen auszupacken. Eigentlich sollte mein aktuelles Projekt ja ein geheimes Pseudonym-Projekt werden, weil sehr spicy und reiner Liebesroman ohne Fantastik, aber es scheint, ich bin einfach nicht der Typ Mensch, der seine Projekte geheimhalten kann. Ich habe das Bedürfnis, darüber zu reden und es in die Welt hinauszuposaunen. Also los geht’s!

Wie es begann

In meinen Rückblicken habt ihr zuletzt mitbekommen, dass ich im Mai einen kompletten Roman geschrieben habe. Die Geschichte dazu schlummerte schon seit ungefähr 2-3 Jahren in meinen Hirnwindungen. Da sie aber so gar nicht in den Rahmen passt, den ich mir als Autorin aufgebaut habe, wusste ich lange nicht, was ich damit anfangen soll. Ich habe die Ideen derweil ignoriert, hin und wieder doch etwas notiert und dann, Ende April, war es nicht länger auszuhalten und die Muse hat kurzerhand das Steuer übernommen. Im Rausch habe ich also diesen Roman geschrieben, von dem ich euch jetzt endlich erzählen werde, weil er so viel besser geworden ist, als ich es geplant oder erwartet hatte.

 

Worum geht`s?

Anders als bisher üblich, ist es diesmal keine Geschichte zwischen zwei Frauen (obwohl auch am Rande ein lesbisches Pärchen vorkommt), sondern zwischen zwei jungen Männern. Zwei K-Pop Idols, um genau zu sein, die Teil einer sechsköpfigen Boygroup sind und demnächst einen Film zusammen drehen sollen. Es ist eine Slowburn-Spicy-Boylove-Romance ohne Science-Fiction, ohne Fantasy, einfach nur das Jetzt und Hier im Showbusiness, und ein Drahtseilakt aus stillen Wünschen, verschwimmenden Grenzen von Realität und Drehbuch und irgendwo dazwischen, echten, aber verbotenen Gefühlen. Wird’s trotzdem hier und da ein bisschen gesellschaftskritisch? Aber ja. Ich kann nicht ganz aus meiner Haut.

 

Woher kam die Idee?

Nun, zum einen bin ich ja seit fünf Jahren ein Fan koreanischer Serien. Seit drei Jahren lerne ich die Sprache und versuche aktuell mein erstes (Kinder-)Buch in Originalsprache zu lesen (Spoiler: schwierig!). Im K-Pop stecke ich eigentlich gar nicht mal so tief drin, meine beste Freundin aus dem Sprachkurs aber schon. Und es ist irgendwie süß, ihre Begeisterung für ihre Lieblingsgruppe, ihren Bias und neuerdings auch ihren Bias-Wrecker mitzubekommen. Falls die Hälfte meiner Worte gerade keinen Sinn für euch ergibt, don’t worry, es ging mir anfangs genauso und für den Roman muss man das auch nicht wissen. Dank meiner Lektorin, die mich auf meine Betriebsblindheit hingewiesen hat, gibt es inzwischen ein Glossar im Roman, in dem die paar Begriffe erklärt werden, die dem K-Milieu entspringen.

Kurzum: die koreanische Popkultur ist wohl der Auslöser für die Geschichte von Shiwon und Tae (da, jetzt habe ich euch sogar die Namen meiner beiden Hauptfiguren enthüllt).

 

Schlage ich komplett neue Wege mit dem Schreiben ein?

Nein. Ich folge nur endlich auch den Ideen, die ich in den letzten Jahren immer wieder ignoriert habe, weil ich dachte, meine Lesenden erwarten einen bestimmten Inhalt und an den muss ich mich jetzt für immer halten, sonst liest niemand mehr meine Bücher. Aber ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass das quatsch ist und mich das nicht glücklich macht. Im besten Fall wird meine Leserschaft vielfältiger, im schlimmsten Fall werden die Bücher halt Ladenhüter. Die Gefahr ist aber immer da und ich wollte nie für eine bestimmte Zielgruppe schreiben, sondern für mich, um der Geschichten wegen. Ich liebe Fantasy und Science-Fiction, genau wie ich weiterhin weibliche Paarbildungen liebe. Aber zwischendurch muss auch Raum für die anderen Dinge sein, die ebenfalls in meinem Kopf herumgeistern. Ich war schon immer jemand, der die Abwechslung braucht und in alle Richtigungen denkt.

 

Red mal Klartext jetzt!

Okay. Also aktuell entsteht gerade erst einmal eine dreiteilige Buchreihe, bei der alle Bücher Verknüpfungen zueinander und mal mehr, mal weniger starke Bezüge zur koreanischen Popkultur haben. Das erste Buch spielt in S-Korea, das zweite in Kanada, das Setting des dritten habe ich noch nicht festgelegt, wird aber vermutlich zurück nach Seoul gehen. Jedes dieser Bücher wird in sich geschlossen sein, sodass man die anderen Bände nicht zwingend gelesen haben muss. Man verpasst schlimmstenfalls ein paar Easter Eggs, wenn man eins oder auch zwei der Bücher auslassen möchte.

 

Tell me more

Die Bücher haben noch keinen finalen Titel. Derzeit laufen sie in meinen Arbeitsordnern schlicht unter den Namen der jeweiligen Hauptfiguren. Sie drehen sich also auch um ein wechselndes Liebespaar, das unterschiedliche sexuelle Orientierungen aufweist. Eine oder mehrere Personen tauchen – manchmal aktiv, manchmal nur namentlich – in den jeweils anderen Romanen auf, sodass eben ein zusammenhängendes Universum entsteht.

Der derzeitige Stand der Dinge sieht so aus:

1. Shiwon & Tae (MM; fertig geschrieben, Handlungsort: Seoul)
2. Logan & Lou (MF; wird gerade geschrieben, Handlungsort: Vancouver)
3. Haeri & Sumi (FF; noch in Planung)

 

Was wird aus deinem Pseudonym?

Ich hadere noch mit mir. Ursprünglich wollte ich das geschlossene Pseudonym, um mehr Freiheiten zu haben und neue Genre ausprobieren zu können, ohne vorhandene Erwartungen meiner bestehenden Leserschaft zu enttäuschen oder für den Genrewechsel etc. angefeindet zu werden. Auf der anderen Seite will ich mir nicht erst eine weitere Identität aufbauen, die dann ja auch gepflegt werden müsste. Letztlich würde das nur doppelte Arbeit bedeutet und ich komme mit meinem Social Media Kram jetzt schon kaum hinterher. Außerdem sollte über den Klappentext und die Buchbeschreibung schnell klar werden, um welche Art von Paarung und Genre es sich in den Büchern handelt.

Da ich mich nun also mental bereits von dem geschlossenen Pseudonym verabschiedet habe, ist der Schritt dahin, mich generell davon zu verabschieden, nicht mehr so weit. Andere Schreibende bedienen auch völlig unterschiedliche Genres und wenn das bei einem Fitzek erlaubt ist, warum dann nicht auch bei mir kleinen Leuchte? Wichtig dabei ist ja eigentlich nur, dass der Buchinhalt klar kommuniziert wird, damit man sich entscheiden kann, ob es was für einen ist oder nicht.

 

Okay, Sam, und was ist jetzt der Plan?

Gute Frage, nächste bitte! Es gäbe einen Verlag, bei dem ich mir diese Buchreihe sehr gut vorstellen könnte und bei dem ich mich mit dem Manuskript beworben habe. Ich bin mir aber gleichzeitig zu 99,9 % sicher, dass ich von diesem Verlag keine Antwort bekommen werde, weil es ein Großverlagslabel ist und es bei der Menge an Bewerbungen da rein zu schaffen, gleicht an ein Wunder. Erst recht, wenn es um eine Geschichte mit gleichgeschlechtlichen Paaren geht. Parallel dazu bereite ich mich also schon darauf vor, mit dieser Reihe wieder ins Selfpublishing zu gehen. Das würde mir dann natürlich mehr Spielraum bei der Gestaltung lassen, gleichzeitig aber auch wieder hohe Kosten bedeuten, die ich erstmal aufbringen muss. Eventuell wird es diesmal daher kein Auflagendruck, sondern ein Print On Demand Dienst, was die Gestaltungsfreiheit wiederum einschränken würde. Alternativ könnte ich es vielleicht auch mal über Kickstarter versuchen, aber … Ich muss mir einfach noch viele Gedanken dazu machen und meine Entscheidungen treffen, bevor ich Termine und konkrete Pläne machen kann.

 

Puh! Das war deutlich mehr als die Frage nach der Inspiration!

Ja, in der Tat und das war auch noch nicht das Ende der Story. Stöckchen und Steinchen und so. Ihr kennt das. Alles weitere hebe ich mir aber für andere Gelegenheiten auf. Sonst wird das hier zum Info-Dumping und es ist derzeit noch so viel in der Schwebe, dass ich beizeiten auf jeden Fall darauf zurückkommen muss.


Was meint Ihr? Braucht ein Genrewechsel unbedingt ein Pseudonym?

Hinterlasse einen Kommentar.

Dein E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.