Es ist lange her, seit ich einen John Sinclair Roman gelesen habe. Als Kind und Jugendliche habe ich die Heftromane dagegen regelmäßig konsumiert und schon damals Freude an den paranormalen Ereignissen darin gehabt. Zu diesem jüngeren Werk aus der Reihe habe ich nun eher durch Zufall gefunden und ich bin dankbar dafür. Mit Zahn um Zahn von Marie Erikson wurde meine einstige Liebe für die Kurzromanreihe neu entfacht.
»Und jetzt den Mund schön weit aufmachen!«
Ich will nicht zu viel über die Geschichte verraten, schließlich ist es nur ein kurzes Büchlein von ca. 60 Seiten, aber der feine Horror hat mir sehr gut gefallen und allein das Thema Zähne hat mir schon die Nackenhaare aufgestellt. Nach der Lektüre bin ich nun außerdem umso dankbarer für die modern ausgestattete Praxis meines Zahnarztes.
In Zahn um Zahn treffen wir zunächst auf Doktor Bain und seine etwas zu intensive Liebe für Zähne. Ich kann euch sagen, es ist stellenweise schön eklig (auf genau die Art, die man sich hier vielleicht schon erhofft hat) und selten war mir eine Figur so unsympathisch wie Doktor Bain. Im echten Leben möchte ich einem solchen Arzt bitte nicht begegnen, für die Handlung dagegen ist er herrlich abscheulich beschrieben.
Während Zähne und Doktor Bain das offensichtliche Hauptstück in diesem Kurzroman bilden, gibt es gegen Ende eine Enthüllung, die ich nicht erwartet habe und die mir fast noch größere Freude bereitet hat. Hier möchte ich nur den Namen der Figur Poppy fallen lassen, deren Familiengeschichte erst später in die Handlung eingestrickt wird und mich aber so fasziniert hat, dass ich darüber gerne noch viel mehr gelesen hätte. Vielleicht sogar einen ganzen Roman, aus den unterschiedlichen Perspektiven und Jahrzehnten der drei involvierten Frauen.
Kurz und bündig
Große – und ein bisschen nostalgische – Liebe also für diesen Kurzroman, der beweist, dass es nicht 500 Seiten sein müssen, um gute Unterhaltung zu liefern. Von mir bekommt Zahn um Zahn daher eine Leseempfehlung für alle Gruselfans.
Klappentext
Die alleinerziehende Eve Jacobs war früh am Abend vor Erschöpfung eingeschlafen. Sie hatte ganz vergessen, den ausgefallenen Milchzahn ihres Sohnes und das Bild, das er für die Zahnfee gemalt hatte, unter Matthews Kopfkissen hervorzuholen, sobald er eingeschlummert war.
Und trotzdem überraschte Matthew sie am Morgen mit der Nachricht, dass der Zahn und das Bild verschwunden waren. Dafür waren Worte in sein Bettlaken eingebrannt: Ich danke dir!
Und damit begann für Eve und ihren kleinen Sohn das Grauen! Denn die ›Zahnfee‹, mit der sie es zu tun bekamen, war eine mordende Rächerin aus dem Jenseits!
Zahn um Zahn (John Sinclair Nr. 2408)
Marie Erikson – Fantasy, Horror – Sprache: Deutsch
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