Ich mag Indie-Spiele und besonders auch die, die ganz in schwarz-weiß gehalten sind. Das hat mir schon bei Limbo viel Spaß gemacht und so habe ich nicht lange gefackelt, White Shadows in den Einkaufswagen zu legen, nachdem ich eher zufällig darüber gestolpert bin.
Ein bittersüßes Adventure in schwarz-weiß
In einer Welt aus Licht und Schatten erzählt das Videospiel White Shadows eine Geschichte, die mit überraschend ernsten Inhalten daherkommt. Kaum gestartet steckte ich auch schon drin in Themen wie Unterdrückung, soziale Ungleichheit und die Suche nach Hoffnung in einer dystopischen Welt. Diese erkundet man in Form eines kleinen Rabenmädchens, das vor einem totalitären Regime flieht. Die Stadt, durch die man sich bewegt, ist eine bedrückende Mischung aus Industriearchitektur, grotesken Maschinen und Orwell’scher Überwachung. Ich habe Animal Farm zwar nie gelesen, weiß aber genug darüber, um die Parallelen erkennen zu können. Denn alles in dieser Welt wird von Tiergruppen bestimmt.
Raben, Wölfe, Schweine
Die Raben stellen die sozial schwächste Schicht in White Shadows dar und werden gnadenlos geschreddert, zur Massenzucht gehalten und gelten ganz allgemein als das Böse in disem Spiel. Dabei waren es die Wölfe, die irgendwann die Dystopie ausgelöst haben und es sind die Schweine, die derzeit als Unterdrücker agieren. Man erkennt Anspielungen auf Faschismus, Rassismus und Medienmanipulation. Themen, die leider erschreckend aktuell sind und offensichtlich auch bei den Spielmachenden nicht unbemerkt bleiben. Trotz dieser schweren Themen besitzt das Spiel aber auch eine leichte, humorvolle Note. Immer wieder blitzen Hoffnung, Schönheit und stille Rebellion auf, gepaart mit einer Jugendstil-Ästethik.
Das Gameplay – Weniger ist mehr
Das Gameplay von White Shadows ist simpel gehalten: Mit einfachen Sprung- und Schiebe-Puzzles, Timing-Sequenzen und Schleich-Elementen bewegen wir uns durch die Handlung. Das macht White Shadows zu einem unaufgeregten Game für zwischendurch, das einem glücklicherweise nicht den Puls in die Höhe treibt. Als jemand der grundsätzlich immer gestresst ist, finde ich solche schlichten, reduzierten Spiele daher schön entspannend.
Huch, schon vorbei?
White Shadows war anders, als ich es mir vorgestellt hatte, was nicht bedeutet, dass es schlecht gewesen wäre. Was mich etwas negativ überrascht hat, war, wie kurz das Spiel ausfällt. Kaum gestartet, war es nach 3 Stunden auch schon wieder vorbei.
Spielenswert?
Es ist sicher kein Spiel für jeden. Die Thematiken sind durchaus aus dem Stoff gemacht, der einen schlucken lässt. Trotzdem hatte ich Spaß mit dem Spiel und hätte gerne mehr Zeit in dieser Welt verbracht und mehr über das ganze System erfahren. Wenn ihr also ein etwas unheimliches und düsteres kleines Game für zwischendurch sucht, dann kann ich euch White Shadows durchaus empfehlen.
Beschreibungstext
White Shadows ist ein atmosphärischer Rätsel-Plattformer, in dem du ein kleines Rabenmädchen verkörperst, das versucht, einer brutalen Dystopie zu entfliehen, die auf Unterdrückung und Gewalt basiert, und in deren Gesellschaftshierarchie sie nach ganz unten gehört.
Die Stadt, aus der unsere junge Abenteurerin zu entkommen versucht, ist ein gefährlicher Ort. Sie besteht aus einem weiten Netzwerk aus Türmen, die aus der Leere der Dunkelheit, die nach der Katastrophe zurückgeblieben ist, in den Himmel empor steigen. Unser Rabenmädchen muss einen Weg finden, den Fängen der Maschinerie zu entgehen, die sie zu Staub zermahlen will, einen Weg, über die wackelige Infrastruktur, die die gähnende Dunkelheit ringsherum überspannt. Und das alles, während sie den Blicken der Wachen entgehen muss, die nur darauf warten, sie abzuschießen.
White Shadows verbindet bemerkenswerte bauliche Formen und atemberaubenden Schwarzweiß-Stil, um einen Ort mit dichter Atmosphäre zu erschaffen. Es ist eine Welt, in der man die Lügen der Elite auf allen Wänden lesen kann, in der mittels verdorbener Unterhaltungsformen der Status quo aufrecht erhalten werden soll und in der nur wenig Hoffnung besteht.
Quelle: Playstation Store
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