Gedankenschnipsel: Mein Gehirn. Das Ding aus einer anderen Welt?

Gedankenschnipsel: Mein Gehirn. Das Ding aus einer anderen Welt.

Nein, keine Sorge, ich oute mich jetzt nicht als Alien. Ich habe mir bloß gedacht, dass ich euch heute einmal in den etwas obskureren Teil meiner Gedankenwelt mitnehme. Nach einer doch leicht durchwachsenen Woche habe ich nämlich das Bedürfnis mich dem Albernen hinzugeben und die ernsten Gedanken von mir wegzuschieben. Manchmal muss dem Nonsense gefrönt werden, der einfach nur der Unterhaltung dient. Darum wird es jetzt also vermutlich ein wenig absurd, wenn ich euch von meiner Beziehung zu meinem Gehirn erzähle. 

 

Das Ding mit der Inspiration

Wo kreative Menschen ihre Ideen hernehmen, das ist ja eh so ein Dauerthema, nach dem regelmäßig gefragt wird. Auch ich habe diese Frage schon oft gehört und beantworte sie immer mit den gleichen Worten: Inspiration ist überall. In dem Schatten, der aussieht wie eine lauernde Gruselgestalt. In der Wolke, die die Form eines Wals hat. In dem Musikstück, das mir das Herz leicht und schwer zugleich macht und Bilder in meinem Kopf entstehen lässt. In den ausgefallenen Haaren auf den Badezimmerfliesen, die zufällig so liegen, dass sie die Konturen eines Hundes mit Feuerwehrhelm zeichnen. Inspiration ist in den Farben und Gerüchen … man kann diese Liste ewig weiterführen.

Was ich aber eigentlich immer auf die Frage nach der Inspiration antworten möchte, ist: Naja, mein Gehirn ist halt ein einfallsreiches Zaubertierchen!

 

Mein Zaubertierchen

Vor einer Weile habe ich mich mit jemand ähnlich gestricktem darüber unterhalten, wie absurd es ist, dass ich über mein Gehirn rede, als wäre es eine eigenständige, von mir losgelöst denkende und agierende Persönlichkeit. Schließlich bin ich mein Gehirn. Alles, was ich denke und mich charakterlich ausmacht, ist in diesem Organ zu finden. Ich kontrolliere meine Gedanken oder bin zumindest in der Lage, sie bewusst in bestimmte Bahnen zu lenken. Aber manchmal bin ich so fasziniert davon wie das Gehirn funktioniert, wie es aus unförmigen Schatten sinnbildende Formen und Geschichten macht, ohne dass ich es aktiv dorthin steuern würde, dass es sich anfühlt, als würde ich fremdgesteuert. Darum stelle ich mir mein Gehirn oft als eigenständiges Wesen vor. Ein unsichtbares Persönchen, das mir Dinge zuflüstert. Ich vermute, so kam auch die Idee der Musen auf, weil ich eben nicht der erste Mensch bin, der das Gefühl hat, dass hinter meiner Stirn ein verborgenes Wesen lebt und mir die Ideen liefert. Unsere Fähigkeit, aus dem Nichts Ideen zu entwickeln, wirkt auf mich manchmal so surreal und gewaltig, dass es mir weniger absurd vorkommt, mein Gehirn als ein von mir losgelöstes Geschöpf zu betrachten. Eines, das alle möglichen Dinge kombiniert und daraus Ideen für mich macht. Und irgendwie ist das wahr und unwahr zugleich, denn auch wenn ich diesen Prozess nur bedingt steuern kann, ist mein Gehirn eben noch immer mein Gehirn. Es wird durch meinen Vorsatz, eine Idee haben zu wollen, dazu gebracht eine zu erschaffen.

 

Crazy Brainlady

Nun drehen wir uns hier vermutlich etwas im Kreis, denn einen vernünftigen Abschluss gibt es für diese Gedanken nicht. Eigentlich will ich auch nur sagen: Ich mag mein Gehirn und wie es funktioniert. Manchmal streichle ich mir selbst den Kopf und sage: »Braves Gehirn!«, weil es gute Arbeit geleistet hat. Statt crazy Catlady, nennt mich einfach crazy Brainlady. Oder beides.

So. Das war dann auch der Beitrag für heute. Sinnlos? Vielleicht. Wirr? Ziemlich sicher, ja. Aber so ist das halt in meinem Kopf. Chaotisch, absurd, gelegentlich reichlich abstrakt und auf jeden Fall voller bunter Einflüsse und Eindrücke, die ich manchmal zu einem wohlgeformten Bild oder zu einer kohärenten Geschichte zusammensetzen kann. Und am Ende haltet ihr dann mit etwas Glück ein Buch in der Hand, das so tut, als wäre es von einer vernünftigen Person geschrieben worden.

Wie ist es bei euch? Habt ihr auch mitunter das Gefühl, in eurem Kopf wohnt ein Zaubertierchen?

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