Es wird höchste Zeit für einen neuen Monatsrückblick. Ihr habt vielleicht gemerkt, dass es im Juli keinen Beitrag gab, das lag daran, dass es mir seit Gizmos Tod einfach nicht so richtig gut geht und ich eine Pause von allem brauchte. Dafür gibt es dann heute einen Misch-Masch aus Juli und August, denn so ein paar Termine und Lesungen habe ich zwischendurch trotzdem geschafft und auch sonst ist viel Kleinkram passiert, von dem ich euch ein bisschen erzählen mag.
Dinge, die mich zuletzt glücklich gemacht haben
- zwei großartige Lesungen auf Burg Linn
- ein Lesungstermin im Oktober
- Bernhard Hennen persönlich zu treffen und festzustellen, dass er ein sehr sympathischer Mensch ist
- koreanisches Essen
- Kater Josh ist topfit (sehr beruhigend!)
- 2 Nominierungen für 2 Bücher
- Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen!
Autorenleben
Fortschritt
Projekt MsB sträubt sich weiterhin und so langsam bekomme ich das dringende Bedürfnis, das Manuskript anzuzünden. Es ist aktuell bei 93.113 Wörtern und es gibt im Grunde nur noch eine Hürde zu bezwingen, die so schwer auch nicht ist oder sein sollte. Aber irgendwie will der Knoten einfach nicht platzen. Die letzten Wochen und Monate waren natürlich auch nicht so richtig förderlich für den kreativen Schreibprozess, trotzdem ärgert es mich, dass ich nicht zum Ende komme. Ich würde nämlich a) gerne fertig werden und mich b) gerne auf Shahrazad stürzen, die bereits ungeduldig auf mich wartet.
Buchpreise
Schon im Juli durfte ich mich darüber freuen, dass BRÏN für den tolino Newcomerpreis 2021 nominiert wurde. Vor ein paar Tagen ist mein liebstes Buchbaby dann auch noch auf die Shortlist vorgerückt. Ich bin mächtig stolz und freue mich tierisch, dass BRÏN noch einmal die Chance bekommt durchzustarten. Am 22. September wird bekannt gegeben, welche drei Titel das Rennen machen und ich bin mächtig gespannt, ob es BRÏN aufs Treppchen schafft.
Auch Was Preema nicht weiß scheint noch immer nicht genug zu haben und zieht direkt auf die nächste Liste nominierter Titel ein. Diesmal in der Rubrik »Bester deutschsprachiger Roman« beim Deutschen Science-Ficition-Preis 2021. Das ist nun die fünfte Nominierung für einen Roman, von dem ich dachte, dass er eher leise unter dem Radar fliegen wird. Manchmal kommt es anders als gedacht.
Lesung & Interview
Juli und August standen ordentlich im Zeichen des Autorenlebens. Im Juli durfte ich im wunderschönen Ambiente des Museum Burg Linn in Krefeld aus Was Preema nicht weiß lesen. Moderiert wurde das ganze von Bernhard Hennen, organisiert von Museumsleiterin Jennifer Morscheiser. Ich war vorher ein bisschen nervös und habe wohl auch ein klitzekleines bisschen überkompensiert, aber hey, man trifft nicht jeden Tag einen der bekanntesten Fantasyautoren in Deutschland. Zu meiner großen Freude entpuppte sich Bernhard Hennen aber als total netter und bodenständig gebliebener Mensch, mit dem ich mich dann sehr entspannt unterhalten konnte. Es war ein richtig toller Tag, bei dem ich alles andere für eine Weile vergessen konnte.
Für ein Literaturprojekt der Literaturszene Bonn wurde ich zum Interview eingeladen. Das Projekt ist noch recht jung und soll dabei helfen, die Bonner Literaturszene sichtbarer zu machen. Eine super Idee und ich freue mich sehr, dass ich dabei sein darf. Sowohl das Interview mit mir, als auch das weiterer Bonner Autor:innen, findet ihr auf dieser Website.
Im August ging es dann auch direkt wieder zurück zur Burg Linn, denn da durfte ich gleich noch einmal aus BRÏN lesen. Diesmal fand die Lesung im Rahmen des Crossover Burg Linn statt. Organisiert wurde es diesmal von Phantastik Autoren Netzwerk (PAN) und trotz Dauerregen gab es wieder tolle Treffen mit Leser:innen und Kolleg:innen. Während ich andere Treffen mit Menschen momentan eher meide und als anstrengend empfinde, tun mir diese buchigen Treffen sehr gut. Vermutlich, weil ich mich da viel mehr in meinem Element fühle.
Die nächste Lesung findet im Oktober in Köln Deutz statt. Die Details dazu findet ihr in meiner Terminliste.
BRÏN bei tolino select
Wer ein tolino E-Book Abo nutzt und schon immer mal BRÏN lesen wollte, sich aber noch nicht getraut hat, der kann den Roman noch bis Ende September bei tolino select kostenlos lesen.
Kreativleben
Die vier Buchcover, die ich zuletzt für die Märchenspinnerei gestaltet und im letzten Rückblick erwähnt habe, stehen inzwischen fest. Zeigen darf ich sie euch noch nicht, aber ich finde sie allesamt toll und bin gespannt, was ihr dazu sagt, wenn sie bekannt gegeben wurden.
Was ich euch dagegen nun schon einmal zeigen kann ist, die Buchgestaltung für Silke Tobelers »Majulah! Gestrandet in Singapur«. Ein Reise-Abenteuer, das euch – wer hätte es geahnt? – mit nach Singapur nimmt. Da es diesmal ein ganz unphantastisches Buch ist, durfte ich auch endlich mal wieder ein bisschen was klareres gestalten. So gerne ich Fantasybücher und Science-Fiction-Bücher einkleide, so sehr freue ich mich doch auch immer wieder, wenn es mal in andere Bereiche geht. Silke Tobeler zeigte dabei eine ähnliche Vorliebe für minimalistische Gestaltung, wie ich sie persönlich auch sehr liebe und so kamen wir im ersten Anlauf auf das abgebildete Ergebnis. Das Buch ist seit dem 1. September im Handel.
Dies & Das
Kater Josh
Seit Gizmo weg ist hat Josh ein paar völlig neue Marotten entwickelt. Er galt sonst immer als der ruhige Kater, der einen schlafen lässt, bis man halt aufwacht. Die Zeiten sind vorbei. Neuerdings findet er es völlig in Ordnung nachts auf meine Kommode zu springen und völlig empört von oben auf mich herab zu plärren. In beeindruckender Lautstärke. Sobald ich wach bin, verlässt er das Zimmer dann wieder und er ward nicht mehr gesehen … Ich habe keine Ahnung, was mir das sagen soll. Dass er in mein Zimmer kommt ist sowieso komplett neu, das hat er früher nämlich so gut wie nie betreten. Er scheint nun gemerkt zu haben, dass er König des Hauses ist und ich gerade nur sehr schwer (bzw. gar nicht) streng mit ihm sein kann.
Erfreulich ist aber, dass Josh Anfang Juli vom Tierarzt durchleuchtet wurde und er ist gesundheitlich in bestem Zustand. Eine enorme Erleichterung, trotzdem merke ich, dass mir Gizmos plötzlicher Verlust den Garaus macht und ich mir jetzt übertrieben viele Sorgen um Josh mache. Geht er heute nicht irgendwie steifer als sonst? Sind die Pigmente im Auge nicht größer geworden? Sieht die eine Pupille nicht irgendwie größer aus als die andere? Ist er gerade beim Hochspringen gestolpert, weil seine Motorik vielleicht durch einen Tumor gestört wird?
Ich drehe demnächst vermutlich am Rad …
Happy Birthday to me
Im Juli hatte ich Geburtstag und eigentlich wollte ich den leise vorbeiziehen lassen. Ich feiere eh sehr selten und dieses Jahr war mir sowieso nicht nach Aufmerksamkeit. Aber die Rechnung habe ich ohne meine liebe Jasmin Zipperling gemacht, die mir erstmal ein riesiges Paket geschickt und dazu einfach mal einen kleinen Instagram-Flashmob organisiert hat. Plötzlich purzelten überall Beiträge von meinen Leser:innen in meinen Feed und mir kamen ein paar dezente Tränchen der Dankbarkeit. Es gab so viele tolle Nachrichten, dass ich gar keine Gelegenheit hatte trübsinnig zu sein, wodurch der Tag dann eben doch unerwartet schön und mit viel Lachen verbunden war. Jasmin selbst hat sich für den Flashmob auch nochmal richtig krass in Schale geworfen und sich als Schneekönigin verkleidet. Ich bin noch immer total baff.
Auf die Pflanze gekommen
Zum Geburtstag gab es auch Pflanzen von meinen fast-Adoptiveltern. Eine meiner Trauerbewältigungstechniken scheint es nämlich zu sein, Pflanzen zu kaufen. Mein Schlafzimmer ist innerhalb kürzester Zeit zum Mini-Dschungel mutiert, von meinem Balkon wollen wir gar nicht erst anfangen. Der war eh schon sehr voll und wild, aber jetzt habe ich schmale Pflanzentreppen gefunden, auf denen man Pflanzen nach oben stapeln kann! NACH OBEN! Völlig neue Möglichkeiten.
Auf dem Foto sehr ihr jetzt nur eine Ecke meines Schlafzimmers, es geht im Grunde einmal ringsum so weiter. Das hier ist das Regal, auf dem Gizmo früher geschlafen hat und ihr seht, da steht nun auch seine Urne. Links daneben ist noch so ein Krümel, das ist ein angebissener Cracker, den er zurückgelassen hat. Ich habe es noch nicht geschafft, den wegzuwerfen, weil … ja, ich weiß auch nicht. Es geht halt nicht.
Veggie-Sam
Außerdem habe ich vor etwas über einem Jahr aufgehört Fleisch zu essen und bin seitdem vegetarisch, oft auch vegan unterwegs und ich vermisse nichts. Tatsächlich habe ich über die letzten 15 Jahre etliche Fleischsorten gar nicht mehr angerührt und den Rest immer weiter reduziert. Das hatte keinen direktenVorsatz, ich habe nur mit der Zeit einen Ekel davor entwickelt und die ein oder andere Dokumentation über Nutztiere hat dann für den Rest gesorgt. Auch bei anderen tierischen Erzeugnissen greife ich inzwischen so oft es geht zu Alternativen, weil es einmal eine starke Kopfsache ist und mir andererseits besser schmeckt. Vielleicht, weil jetzt das schlechte Gewissen nicht mehr mit isst. Ich finde die Entwicklung jedenfalls echt gut und entdecke völlig neue Geschmäcker. Einfach geil.
Und noch mehr Gemüse!
Passend zu meinem neu entdeckten Veggie-Dasein habe ich auch meine Liebe für die ostasiatische Küche wiederentdeckt. Früher habe ich irre gerne japanisch gekocht und gegessen, das ist irgendwann eingeschlafen, weil mein Mitbewohner das so gar nicht mag und ich meistens für uns beide koche. Seit ich so viele K-Dramas suchte, kann ich aber nicht mehr aufhören dieses leckere Zeug von Kimchi, über Ramen, Reis-Bowls mit Gemüse und Tofu on Top, bis Seetangrolle mit Miso-Suppe und so weiter zu futtern. Und da man das eh gut vorbereiten oder sehr schnell zubereiten kann, ist es auch nicht schwer mir das eine und dem Mitbewohner das andere zu machen. Bevor jetzt jemand fragt »kann der nicht für sich selbst sorgen?«: könnte er, aber dann wird es sehr einseitig und ungesund und da kriege ich dann erst recht die Krise. Ich bin einfach geübter darin zu kochen und habe auch mehr Spaß daran. Wenn ich mal zu gestresst bin, holt er uns dann was vom Lieblingsitaliener oder dem chinesischen Restaurant um die Ecke und ansonsten kümmert er sich dafür um andere Dinge im Haushalt, von denen ich verschont bleibe. Das teilt sich hier also alles ganz gut auf.
Zum Schluss …
Im August hatte ich Urlaub und konnte mich ein bisschen auf mich selbst konzentrieren. Vollständig erholt fühle ich mich zwar nicht, aber zumindest besser, so dass ich nun wieder in die Arbeit starten kann. Vielleicht geschieht ja im September auch noch ein Wunder und ich finde endlich die Lösung für Projekt MsB. Hoffen darf man ja.
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