2021 war kein so üppiges Lesejahr für mich. 30 Bücher und 3 Kurzgeschichten habe ich angefangen. Davon musste ich 7 Romane abrechen, weil ich nicht warm mit ihnen geworden bin. Ich habe allerdings auch öfter mal etwas außerhalb meiner Lieblingsgenres versucht. Davon war einiges gut, schafft es aber nicht in meine Highlights, einfach weil mir da etwas fehlt. Das liegt nicht an den Büchern an sich, sondern daran, dass ich mich auf ungewohntem Terrain bewegt habe und die Dinge vermisse, die ich halt liebe. Science Fiction, Mystery, Fantasy … sowas eben. Meine Handvoll Highlights aus 2021 findet ihr in der folgenden Liste.
Fugitive Telemetry – Martha Wells
(Murderbot Diaries #6)
Es dürfte kaum jemanden überraschen, dass Fugitive Telemetry von Martha Wells mein unangefochtenes Jahreshighlight ist. Ich liebe die Murderbot Diaries und jede neue Geschichte daraus schafft es mich aufzuheitern. Diesmal muss SecUnit in einem Mord ermitteln und schlüpft damit ein bisschen in die Miss Marple Rolle. Wobei SecUnit ja ungeschlechtlich ist, aber in meinem Kopf ist es halt eher weiblich im Erscheinungsbild, deswegen vergleiche ich es mit Miss Marple statt Sherlock oder so. Egal, ich schweife ab. Das Buch ist jedenfalls wieder eine sehr unterhaltsame, sarkastische Episode aus SecUnits Leben und ich liebe es.
Klappentext:
Having captured the hearts of readers across the globe (Annalee Newitz says it’s „one of the most humane portraits of a nonhuman I’ve ever read“) Murderbot has also established Martha Wells as one of the great SF writers of today.
»No, I didn’t kill the dead human. If I had, I wouldn’t dump the body in the station mall.«
When Murderbot discovers a dead body on Preservation Station, it knows it is going to have to assist station security to determine who the body is (was), how they were killed (that should be relatively straightforward, at least), and why (because apparently that matters to a lot of people—who knew?)
Yes, the unthinkable is about to happen: Murderbot must voluntarily speak to humans!
Again!
Zwischeneinander – Catherine Strefford
(Standalone-Nachfolger zu Nur kurz leben)
Zwischeneinander ist der zweite Roman aus der Feder von Catherine Strefford, die mich 2020 bereits mit dem Vorgänger Nur kurz leben begeistern konnte. In Zwischeneinander treffen wir wieder auf Richie, die Geschichte setzt dabei aber vor den Ereignissen von Nur kurz leben an und sagt uns gleichzeitig aber auch, wie es nach Nur kurz leben mit Richie weiterging. Die Geschichte hat mir fast noch besser gefallen als der Vorgänger und ich hatte großen Spaß daran mehr von Richie zu lesen. Man kann die Bücher sicher auch gut in beliebiger Reihenfolge lesen, da beide in sich abgeschlossen sind.
Klappentext:
Was, wenn die Liebe vor einem steht, aber man nicht bereit dafür ist?
Richie setzt alles daran, seinem eigenen Glück im Weg zu stehen. Doch muss er wirklich erst sich selbst lieben, um von anderen geliebt werden zu können?
Die Beziehung mit Maxi kann Richie nur anfangs genießen, denn unentwegt wartet er auf das Ende, von dem Richie sicher ist, dass es früher oder später kommen wird. Keine Liebe ist wie die andere und nichts Neues kann wachsen, so lange das Herz und die Seele noch mit dem Unkraut der Vergangenheit bewuchert sind.
Aber erkennt auch Richie das früh genug?
Rare Vigilance – M.A. Grant
(Whitethorn Agency #1)
Rare Vigilance ist mir ins Auge gesprungen, weil es darin um einen Bodyguard und seine Schutzperson geht. Da ich mit Projekt MsB gerade auch an so einem Ding schrieb, dachte ich mir, es könne nicht schaden zu gucken, wie das die Kollegschaft so macht und was ich damit übers bodyguarden (ja, ich weiß) vielleicht lernen kann. In dem Punkt hat mich das Buch überhaupt nicht weitergebracht, aber ich mochte die Handlung und die Figuren und wie sie zusammenfinden. Dazu noch eine Prise fantastisches, ein paar Vampirbisse und schon war ich an Bord.
Klappentext:
Everything has a price. Especially the truth.
Former Marine Atlas Kinkaid knows not to ask questions about the clients he protects at the behest of the elite Whitethorn security agency. Just like he doesn’t like anyone asking about his scars—scars left by a mysterious attack that haunts his every waking moment.
Consumed by the need to find out what happened to him, Atlas takes a job providing security to Cristian Slava, the indolent—and gorgeous—son of a notorious businessman. Cristian seems to be just another entitled client, but when nights at the club turn into secret meetings and people start going missing, Atlas realizes there’s more to Cristian—and to protecting him—than meets the eye.
But the same people who are after Cristian have something Atlas desperately craves: they know exactlywhat happened the fateful night he was attacked—and are willing to tell him everything…
For a price.
Corona: Eine Komödie – Vanessa Mansini
(Einzelband)
Corona: Eine Komödie habe ich im Rahmen meiner Jury-Tätigkeit für den Selfpublishing Buchpreis 2021 gelesen und für mich persönlich war es, wenn auch mit knappem Vorsprung, das Gewinnerbuch. Es hat Witz, aber auch Ernst. Ich fand vor allem spannend, dass wir hier eine Protagonistin haben, die generell eine Phobie vor Viren und Bakterien hat, deswegen auch ein strenges Hygieneregiment führt und literweise Desinfektionsmittel hortet. Normalerweise wird sie wegen ihres ›Splins‹ schief angeguckt, aber nun ist Corona da und ihre Stunde ist gekommen! Plötzlich haben Maske, Handschuh und Desinfektionsmittel Hochsaison und alle nutzen es, wodurch unsere Protagonistin sich nun nicht endlich mal ganz normal fühlen kann und nicht schief für ihren »Hygienetick« angeguckt wird. Ich fand es unterhaltsam und erfrischend einen Blick darauf zu werfen, wie die Protagonistin dank der Corona-Maßnahmen plötzlich mehr Freiheit gewinnt und sich weniger schief beäugt fühlen muss. Ich glaube, das ist eine Seite der Pandemie, die man normalerweise nicht so richtig auf dem Schirm hat, weil Menschen mit solchen Problemen eben nicht richtig wahrgenommen oder sonst eben als seltsam betrachtet werden.
Klappentext:
Sie sind die Gewinner der Corona-Pandemie: Anne, die unter einem Waschzwang leidet, und Ron, der sich als Prepper seit Jahren auf den Zusammenbruch der Gesellschaft vorbereitet. Das Schicksal führt sie zusammen, weil ihre Eltern zu Beginn des Lockdowns auf Sizilien festhängen. Also begeben sich die beiden Außenseiter auf einen Roadtrip quer durch Europa – mit einem höchst ungewöhnlichen Begleiter an Bord …
Ganz dringend ans Meer – Susanne Pavlovic
(Einzelband)
Der Gewinnertitel des Selfpublishing Buchpreis 2021 kommt natürlich dennoch auf meine Bestenliste in diesem Jahr, denn es ist ein schönes Buch, mit einer berührenden Geschichte. Ein Roadtrip mit einem Protagonisten aus schwierigen Verhältnissen, frisch aus dem Gefängnis entlassen. Mit einem Verantwortungsgefühl hatte ich ein bisschen meine Probleme, weil sein aktuelles Problem nicht so ausgehen würde, wie es das tut, wenn er einfach mal zum Telefonhörer gegriffen hätte, statt der Sache bewusst aus dem Weg zu gehen, aber ok. In dem Punkt könnte ich mich mit Wanja vermutlich lange und ausgiebig streiten, aber immerhin ist er ein sympathischer Typ.
Klappentext:
Ich gab Gas. Die Autobahn spulte sich wie ein schwarzes Band vor mir ab. „Sind wir jetzt verreist?“, fragte Felix mit kleiner Stimme von hinten. „Ja“, sagte ich. Plötzlich sah ich schlecht, ich blinzelte mir was aus den Augen. „Jetzt sind wir verreist.“ Ein ehemaliger Drogendealer, der frisch aus dem Gefängnis kommt. Ein vernachlässigter Junge, der dringend einen Beschützer braucht. Beide verbindet etwas, das Jahre zurückliegt. Um seinem Drogennetzwerk zu entfliehen, fährt Wanja mit Felix ans Meer. Sie finden Unterschlupf auf einem Reiterhof. Doch niemand kann für immer verreist sein, und Wanja muss lernen, Hilfe anzunehmen – nur so kann er die Menschen retten, die er liebt.
Die Farbe von Feuer – Sarah Nierwitzki
(Einzelband)
New Adult ist eigentlich überhaupt kein Genre für mich. Mir ist das meistens ein bisschen zu ruhig oder »normal«. Bei Sarah mache ich aber immer mal wieder gerne eine Ausnahme und greife trotzdem zu, weil sie meist noch so eine leicht bittere Note in ihren Geschichten hat, die ihnen ein Stück mehr emotionale Tiefe geben. Das ist dann wieder etwas, das mich erreicht und an den Figuren teilhaben lässt. Die Farbe von Feuer hat mich in dem Punkt nicht enttäuscht.
Klappentext:
Schwarz ist die Farbe, die Tessas Leben und ihre Malerei dominiert, seit ihr Bruder durch einen Brand ins Koma gefallen ist – und sie schuld daran ist. Die Menschen um sie herum hält sie auf Abstand, aus Angst, noch eine Katastrophe auszulösen und wieder einer Person zu schaden, die sie liebt.
Nur der Neue auf ihrer Arbeitsstelle sieht plötzlich hinter das Schwarz und erkennt, wie viele Farben darunter liegen. Und langsam kann auch Tessa die Dunkelheit beiseiteschieben, indem sie Bastian vertraut, die Welt wieder strahlend wahrzunehmen. Doch was, wenn plötzlich Bastians Katastrophe sie beide ins Feuer stößt?
Damit kennt ihr meine Highlights in 2021. Nach langer Zeit ist es das erste Jahr, in dem mehr deutschsprachige als englischsprachige Titel auf der Liste stehen. Keine schlechte Sache!
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